Biblische Erzähl-Figuren
Zita Egli-Leemann
Ursprung und Geschiche der biblischen Erzählfiguren:
Die ersten Biblischen Figuren entwickelte Schwester Anita Derungs OP eine Ordensfrau im Kloster Ilanz in den Sommerferien 1964. Sr.
Anita war damals Erzieherin in Ilanz. Die Anregung zu den beweglichen Figuren kam von der damaligen Präsidentin des Müttervereins in
Graubünden. Frau Fryberg-Candinas träumte nämlich von einer Weihnachtskrippe mit beweglichen Figuren.
Die biblischen Figuren entstanden also in der Tradition der Weihnachtskrippe.
Frau Josy Brunner Leiterin vom "Haus der Mütter" auf dem Schwarzenberg erfuhr von diesen beweglichen Krippenfiguren von Sr. Anita.
Sie nahm Kontakt auf und darauf folgte der erste Krippenfiguren-Kurs unter der Leitung von Sr. Anita Derungs und Josy Brunner auf dem
Schwarzenberg im Herbst 1964
(Haus der Mütter war eine Fortbildungseinrichtung der katholischen Frauen- und Müttergemeinschaft).
Viele Frauen waren an der Weiterentwicklung und Verbesserung der biblischen Figuren beteiligt.
Vom Schwarzenberg aus verbreiteten sich die Figuren in unsere Nachbarländer.
Heute gibt es verschiedene Vereinigungen von Kursleiterinnen (siehe Links).
Die Herstellung von Figuren wird in Werkkursen unter Anleitung einer ausgebildeten Kursleiterin angeboten.
Zusätzlich wird der Umgang mit den Figuren geübt, um über die Körpersprache Gefühle, Tätigkeiten usw. auszudrücken.
Woraus bestehen die Figuren?
Die Figuren gibt es in verschiedenen Grössen. Das Grundgestell besteht aus einem Sisaldraht und sorgt für gute
Beweglichkeit. Arme, Beine und Kopf können in jede Richtung bewegt werden. Die Standfestigkeit verdanken sie
den Bleifüssen. Der Kopf wird aus einem Styroporklotz (Hartschaum) geschnitten, geschliffen und modelliert.
Die biblischen Figuren sind von Grund auf solide gearbeitet und vollständig mit Haut (Duvetine) überzogen. Nur das
Hautstück für den Kopf wird geklebt. Die übrige Haut wird genäht und die Figur damit straff überzogen. Schaffelle für Haare und die
entsprechende Kleidung vervollständigen die Figur.
Sie sind nahezu unverwüstlich und halten ein Leben lang.
Einsatzmöglichkeiten:
Die Figuren ermöglichen uns einen neuen Zugang zu biblischen und weltlichen Geschichten. Da die Figuren ohne feste Gesichtszüge
gearbeitet werden drücken sie die verschiedenen Stimmungen und Gefühle über die Körpersprache (Körperhaltung) aus.
Sie werden in Kindergarten, Erwachsenenbildung, Gottesdienste, an Weihnachten, Ostern in der Seelsorge, Alters- und
Pflegeheimen, Ausstellungen von biblischen Szenen usw. eingesetzt.